Handball der Spitzenklasse – Deutsche A-Jugend Nationalmannschaft nur in Dietzenbach siegreich
Angetrieben von mehr als 600 frenetischen Zuschauern in der ausverkauften Philipp-Fenn Halle, lieferte die deutsche A-Jugend Nationalmannschaft ein überragendes und mitreißendes Spiel ab und schossen die Franzosen mit 34:20 förmlich aus der Halle. In Anbetracht der Tatsache, dass das französische Team in dieser Jahrgangsklasse zur absoluten Weltspitze zählt und die zwei weiteren Begegnungen gegen Frankreich in Hanau und Kleinostheim beide verloren gingen, ist dieser sensationelle 34:20 (15:7) Erfolg in Dietzenbach besonders hoch einzuschätzen.
Jubelszenen der deutschen A-Jugend Nationalmannschaft nach dem Erfolg in Dietzenbach
Schon vor der Partie wurde die Stimmung auf den Rängen durch den enthusiastischen Dietzenbacher Hallensprecher Florian Beese ordentlich angeheizt und die LaOla-Welle schwappte gar über die Tribüne. Nach dem Einlaufen der beiden Mannschaften mit 30 HSG-Kindern und dem darauffolgenden Abspielen der Nationalhymnen, war die Anspannung zum Greifen nah. Die großartige Atmosphäre in der Halle ging wohl auch an den Spielern der deutschen Jugend-Nationalmannschaft nicht vorüber, denn diese waren von Beginn an, bis in die Haarspitzen motiviert.
Die Philipp-Fenn Halle erwartete ein wahren Ansturm von Handball Fans
Das DHB-Team begann im Tor mit Sebastian Ulrich, mit Philipp Weber und Steffen Kaufmann auf den Außenpositionen, Dennis Backhaus am Kreis, im Rückraum mit Nicolai Theilinger und Sebastian Paul sowie Mittelmann Patrick Schmidt. Die DHB-Auswahl erwischte gleich einen guten Start und demonstrierte von der ersten Spielminute an einen unbändigen Siegeswillen. Mit einem schönen Unterarmwurf eröffnet Patrick Schmidt unter dem Jubel der Zuschauer den Torreigen. Das deutsche Team agierte insgesamt deutlich konzentrierter und zwingender in den Angriffsaktionen als die favorisierte französische Nationalmannschaft. Diese konnten in der ersten Hälfte fast ausschließlich über die verwandelten Siebenmeter von Hugu Descat zum Torerfolg kommen. Auch die Versuche der Franzosen über den imposanten und 2,09 m großen Kreisläufer Bonilauri Tore zu erzielen fruchteten nicht richtig, alleine der flinke Rechtsaußen Causse konnte in Manier eines Luc Abalo seine Chancen sicher verwerten.
Jan Forstbauer setzt hier Kreisläufer Dennis Backhaus in Szene
Nach nur kurzer Zeit setzte sich so die Truppe von Nationaltrainer Frank Hansel konsequent ab und baute peu à peu einen verdienten Vorsprung aus. Im Angriffspiel überzeugte vor allem Philipp Weber, der nicht nur an der 7m-Linie kaltschnäuzig abschloss, sondern mit 7/3 Treffern auch bester Torschütze des Spiels wurde. Überragend war zu diesem Zeitpunkt ebenfalls, die an Aggressivität kaum zu übertreffende offensive Abwehr der deutschen Mannschaft und falls die französischen Spieler mal eine Lücke im Abwehrverband fanden, scheiterten sie spätestens am blendend aufgelegten Schlussmann Sebastian Ulrich. Der ehemalige Weltklassekreisläufer und jetzige DHB-Jugendkoordinator Christian Schwarzer feuerte mit Feuereifer von der Bank aus an und unterstütze die deutsche Mannschaft vehement über die komplette Spieldauer. Aufgrund dieser ausgezeichneten Mannschaftsleistung herrschte große Begeisterung auf den Tribünen der Philipp-Fenn Halle und das deutsche Team trat unter tosendem Applaus, bei einem in der Höhe nicht zu erwartenden Zwischenstand von 15:7, den Weg in die Katakomben an.
Riesen Begeisterung herrschte auf den Tribünen der Philipp-Fenn Halle
Nach dem Seitenwechsel agierte die deutsche Sieben weiterhin tonangebend, dominierte die Partie und kannte kein Pardon mit der Nationalmannschaft Frankreichs. In der Offensive spielten die deutschen Nachwuchshoffnungen erneut sehr druckvoll und kamen durch sehenswerte Kombinationen zum Abschluss. Das souverän leitende Schiedsrichtergespann Schulze/Tönnies hatte das Spiel jederzeit unter Kontrolle und ließ sich auch durch eine kleine Unruhe seitens der französischen Bank nicht beirren. Die deutschen Jungs hatten durch ihre sympathisch aufspielende Art sehr schnell die Herzen der Dietzenbacher Zuschauer gewonnen und ließen sich im Gegenzug von der erstklassigen Stimmung mitreißen. Auch wenn die Franzosen in der zweiten Halbzeit, dass ein oder andere Mal mehr zum Torerfolg kamen, konnte sich diesmal mit Maximilian Haller wieder ein Mann zwischen den deutschen Pfosten auszeichnen. Neben tollen Paraden versuchte die DHB-Auswahl in der Schlussphase die Zuschauer auch mit spektakulären Toren zu verwöhnen, dabei war es nicht sonderlich tragisch das der versuchte Kempa-Trick nicht verwandelt wurde, dafür zimmerte Jan Forstbauer von der rechten Rückraumposition noch einmal schöne Treffer unter die Latte. Die restlos begeisterten Zuschauer begleiteten, als Dank für die außergewöhnliche Leistung, die letzten Minuten des Spiels in stehender Ovation. Nach dem Schlusspfiff war die Freude bei den deutschen Spielern übergroß und gemeinsam mit dem Publikum feierte man den überzeugenden Triumph gegen die geschlagene französische Auswahl.
Deutsches Aufgebot:
Sebastian Ullrich (SG Kronau/Östringen), Maximilian Haller (HG Oftersheim/Schwetzingen), Malte Semisch (TV Grosswallstadt, n.e.); Philipp Weber (SC Magdeburg, 7/3), Sebastian Paul (SG Kronau/Östringen, 4), Patrick Schmidt (TV Grosswallstadt, 2), Nicolai Theilinger (VfL Pflullingen, 4), Jan Forstbauer (TSV Schmiden, 3), Maximilian Lipp (SG Flensburg/Handewitt, 3), Florian Möck (VfL Pfullingen, 3), Christian Fritz (Phönix Sinzheim, 2), Steffen Kaufmann (TV Grosswallstadt), Dennis Backhaus (HSG Düsseldorf, 3), Markus Hansen (HSG Schülp/Westerrönfeld, 2), Arseniy Buschmann (SG Flensburg/Handewitt, 1), Constantin Striebel (VfL Pfullingen, n.e.)
DHB-Trainerstab: Frank Hansel (DHB-Trainer), Stefan Armbruster (Physio), Oskar Dawo (Sportwissenschaftler), Heinz Winden (DHB-Delegationsleiter), Christian Schwarzer (DHB-Jugendkoordinator)
Französisches Aufgebot:
Nathanel Gros (ESMB Handball de Besancon), Denis Servarevic (Pau Nousty Sports HB); Baptiste Bonnefond (Villeurbanne HBA, 2), Quentin Minel (Mainvilleirs Chartres HB, 1), Théo Causse (SPUC, 3), Jordan Bonilauri (Toulouse HB, 2), Julian Emonet (OC Cesson HB, 1), O’Brian Nyateu (Lormont HB), Hugo Descat (US CRETEIL HB, 3/3), Samuel Foucault (Mainvilleirs Chartres HB, 1), Benhamin Bataille (US Ivry HB, 2), Thimothée N’Guessan (Vernont St Marcel HB, 2), Antoine Gutfreund (ASL Robertsau), Séverin Meuillet (ASCA Wittelsheim, 3)
FFHB-Trainerstab: Pascal Person (Nationaltrainer), Arnaud Parisy (Co-Trainer), Gilles Basquin (Delegationsleiter), Yohan Delattre (Begleiter), Michel Teoule (Physiothearpeut), Annie Dessertenne (Dolmetscherin)
Schiedsrichter: Robert Schulze/Tobias Tönnies (Magdeburg/Dodendorf)
Organisator Roland Henneberg überreicht die Auszeichnung zum "Spieler des Tages" an Sebastian Paul
Aus der ausgesprochen guten Mannschaftsleistung war es schwer einen Akteur am Ende des Spiels besonders hervorzuheben, die Wahl zum besten Spieler fiel dann auf den dynamischen halblinken Blondschopf Sebastian Paul von der SG Kronau/Östringen. Im französischen Trikot überzeugte vor allem Thimothée N’Guessan. Im deutschen Tor wurde Sebastian Ulrich ausgezeichnet, bei den Franzosen war es Denis Servarevic. Nach den Auszeichnungen durch Roland Henneberg und Marc Stirnweiß stürmten die Kinder und Jugendlichen das Feld, um Autogramme zu ergattern oder Fotos mit den Nachwuchs-Spielern zu schießen. Sämtliche Nationalspieler stellten sich dafür bereitwillig zur Verfügung und vor allem der ehemalige Weltklassespieler Christian „Blacky“ Schwarzer war besonders gefragt und erfüllt mit einer sympathischen Gelassenheit die Wünsche seiner Fans. Im Anschluss gab es nach dem Buffet noch einmal lobende Worte vom DHB-Delegationsleiter und Vizepräsident Heinz Winden, der sehr angetan war von der Organisation und der prächtigen Stimmung in der Halle. DHB-Manager Harald Wallbaum machte später keinen Hehl daraus, dass man bei möglichen Veranstaltungen in der Zukunft, den guten Ablauf in Dietzenbach in Erinnerung behalten wird. Es konnte an diesem Abend einfach keinem verborgen bleiben, dass Dietzenbach als Austragungsort ein besonders gutes Pflaster für eine deutsche Nationalmannschaft ist und die tolle Kulisse irgendwie als Glücksbringer fungierte.
männliche A-Jugend Deutschland (Jahrgang 1992/93)
stehend von links: Christian Schwarzer (DHB-Jugendkoordinator), Stefan Armbruster (Physio), Markus Hansen, Jan Forstbauer, Arseniy Buschmann, Nicolai Theilinger, Dennis Backhaus, Constantin Striebel, Patrick Schmidt, Philipp Weber, Maximilian Lipp, Frank Hansel (DHB-Trainer)
unten von links: Christian Fritz, Florian Möck, Sebastian Ullrich, Malte Semisch, Maximilian Haller, Steffen Kaufmann, Sebastian Paul, Oskar Dawo (Sportwissenschaftler)
Spieler der 1. HSG-Mannschaft lassen sich gemeinsam mit Christian "Blacky" Schwarzer ablichten
In Bezug auf die kurze Begrüßung vom Ersten Stadtrat Kolmer, in der er auf die alten Bundesligatage zu sprechen kam, meinte Christian Schwarzer am Ende zu uns: „ Und Ihr seid die Jungs die wieder in die Bundesliga aufsteigen wollt…na dann viel Spaß dabei.“