Das unmögliche noch möglich gemacht
Die letzten beiden Spiele wurden zwar gewonnen, doch es lief alles andere als rund bei den Damen II, und da die Saison sich dem Ende neigt, blieb nur diese eine Chance beim letzten Heimspieltag gegen die HSG Preagberg II, um es sich selbst und allen anderen zu beweisen, dass besserer und schönerer Handball gespielt werden kann als man es zuletzt zeigte. Zur frühen Uhrzeit um 14:00h und mit Aussicht auf Pizza und leckere Getränke nach dem Spieltag ging es los.
Und es war wie verhext, wie die letzten beiden Spiele auch begannen die Mädels unorganisiert, mit schlechten Absprachen in der Abwehr und vor allem ohne Torerfolg im Angriff. Die HSG Preagberg tat den Dietzenbachern nicht den Gefallen, sich dem chaotischen Start anzupassen, und so nahm Trainer Giuseppe Spinola nach 6 Minuten beim Stand von 0:4 eine Auszeit. Dass Giuseppe mit seinen Mädels alles andere als zufrieden war, war in der ganzen zu diesem Zeitpunkt noch recht spärlich gefüllten Halle nicht zu überhören. Nach der Auszeit dauerte es noch einmal 2 Minuten, bis Melanie Tremmel das erlösende 1. Dietzenbacher Tor zum Stand vom 1:5 werfen konnte. Die Initialzündung nach dem späten ersten Tor blieb leider aus, doch wenigstens konnten Anna Reichl, Anna Lewin, Alina Götz und Carolyn Fleischer einige Würfe im gegnerischen Tor versenken, während die Abwehr ein wenig besser stand, und Preagberg nur noch gelegentlich ein freier Wurf auf das Dietzenbacher Tor gelang. Nach 20 Minuten hatte man den deutlichen Rückstand auf ein vielversprechendes 9:10 korrigiert. Doch dann wurden wieder zu viele Würfe neben das Tor gesetzt, zu viele Bälle verloren, und die HSG Preagberg zog bis zur Halbzeit wieder ein Stück davon, daran konnten auch die lautstarken Anweisungen der Dietzenbacher Torfrau Melanie Held an ihre Abwehr nichts ändern. Mit dem Halbzeitstand von 11:15 war noch nichts verloren, aber man hatte nicht das gezeigt, was man zeigen wollte und auch gekonnt hätte, und ein wenig Frust machte sich in den Dietzenbacher Reihen breit. Doch auch die Pause brachte keine Besserung, die Preagberger Damen zogen teilweise ungestört ihr Spiel auf, während die meisten Dietzenbacher Angriffe ins Leere liefen. In den ersten 12 Minuten der 2. Halbzeit gelangen nur Alina Götz und Carolyn Fleischer jeweils ein Treffer, und der Rückstand betrug mit 13:20 deprimierende 7 Treffer. Trainer Guiseppe Spinola fing sich durch zu emotionales Coaching eine Verwarnung ein, und die Tore der Geräteräume hinter der Bank mussten den einen oder anderen frustrierten Schlag verkraften. So chaotisch das Spiel auch war, und bei dem großen Rückstand 18 Minuten vor Schluß scheinbar schon verloren, die Dietzenbacher Mädels gaben nicht auf. Giuseppe Spinola wechselte noch einmal durch, und es begann die Sternstunde von Emma Corvers auf links Außen. Was in den ersten 42 Minuten stets neben dem Tor oder in den Armen der Peagberger Torhüterin landete, gelang auf einmal, die Anspiele kamen an, und Emma versenkte einen Ball nach dem anderen im gegnerischen Tor. Die Abwehr packte endlich zu, Melanie Held im Tor gelang eine Glanzparade nach der anderen, und der große Preagberger Vorsprung schmolz schnell dahin. Die sich füllende Halle und die zum Leben erwachende Bank machten ordentlich Lärm, und in der 53. Minute war das vorher unmöglich scheinende geschafft, Emma Corvers glich zum 21:21 aus, und Preagberg stand plötzlich gewaltig unter Druck. Preagberg konnte noch einmal durch Tina Glückschalt zum 21:22 in Führung gehen, doch Emma Corvers glich mit ihrem 6. Tor in 13 Minuten erneut aus, und Melanie Tremmel erzielte keine Minute später mit dem 23:22 die erste Dietzenbacher Führung des Spiels. In der Halle war auf einmal richtig Stimmung, denn die Dietzenbacher Mädels ließen sich die Führung nicht mehr nehmen. Eine gute Minute vor Schluss beim Stand von 25:22 kochten auch auf der Preagberger Bank die Emotionen über, und Trainerin Jessica Friese fing sich eine Verwarnung und eine 2 Minuten Strafe ein, doch am Spielstand änderte dies nichts mehr. Die Dietzenbach Mädels siegten mit 25:22 und zeigte in den letzten 18 Minuten mit 6 Toren von Emma Corvers, 4 von Alina Götz und 2 von Melanie Tremmel, etlichen Glanzparaden und gehaltenen 7m von Melanie Held und einer kämpferischen Abwehrleistung, dass sie mitreißenden Handball spielen können. Der Klassenerhalt in der oberen Tabellenhälfte ist sicher, der exakte Platz in der Tabelle steht noch nicht fest, da die meisten direkten Konkurrenten noch 1-2 Spiele zu absolvieren haben.
Wir sehen uns im September zur neuen Saison!
HSG Dietzenbach: Anna Reichl (1), Anna Lewin (4), Melanie Tremmel (3), Carolyn Fleischer (3), Tina Zimmer, Lena Buchmüller, Franziska Ritter, Alina Götz (8), Emma Corvers (6), Martina Zivkovic, Melanie Held (Tor), Birgit Horst (Tor)
HSG Preagberg II: Mara Lindner, Tina Glückschalt (4), Marta Koch Moran, Verena King (1), Rebekka Müller (3), Celine Born (7), Jeannette Seemann (3), Jessica Kukla, Chantal Seegräber (1), Denise Wich (3)
7-Meter: 4/4 – 3/7
2 Minuten: 2-3