HSG Dietzenbach kann’s auch auswärts – 27:33 in Erlensee trotz Rot für Beer und Metz
Mit nunmehr 8:0 Punkten steht die HSG Dietzenbach auch nach 4 Partieen ungeschlagen an der Tabellenspitze. Beim Mitaufsteiger SV Erlensee brachte eine Leistungssteigerung in der 2. Halbzeit die Entscheidung. Bemerkenswert war vor allem die überzeugende kämpferische Einstellung nach dem Platzverweis für Spielertrainer Patrich Beer in der 20. Minute.
Man muss bei einer Verletztenliste von 6 Leistungsträgern schon langsam von einer “Rumpftruppe” sprechen, die nach Erlensee gereist ist. Mit Hoffmann, M. Schäfer, Sponagel, Groh, Steuer und Richter fehlte Trainer Patrick Beer vor Spielbeginn fast eine komplette Mannschaft. Dennoch war man nicht gewillt, die Punkte herzuschenken, die Qualität im Kader sollte hoch genug sein, um bei einem Mitaufsteiger punkten zu können. Glücklicherweise half Daniel Baum den Kreisstädtern auf Linksaussen aus und fügte sich trotz längerer Abstinenz nahtlos in die Truppe ein.
Die Gäste nahmen direkt zu Spielbeginn das Heft in die Hand und konnten sich beim Stand von 4:7 schnell absetzen. Erlensee kam aber über Defensivarbeit besser ins Spiel und hielt mit, glich sogar immer wieder aus. Der Dietzenbacher Abwehrverbund tat sich oftmals schwer mit dem massiven Kreisläufer und bekam den Mittelmann nicht so recht in den Griff. Allerdings lag es am teilweise senstationell aufgelegten Martin Turowski, dass Erlensee dem Spiel keine positivere Wendung geben konnte. Leider musste die HSG ab der 20. Minute auf Turowski und auch Spielertrainer Beer verzichten. In einer, von den Schiedsrichtern überzogen bewerteten, Abwehraktion landete Beers Hand im Gesicht des Gegenspielers und der Ball direkt im Gesicht des Keepers. Beer musste mit Rot auf die Tribüne und Turowski mit einem dicken Brummschädel auf die Bank. In einem Spiel mit vielen Nickligkeiten und Härte sehnten die Gäste nach all der Hektik die Pause herbei. Mit 13:14 ging man in die Kabine und ordnete
sich neu.
Wer nun dachte, Dietzenbach könne durch den Verlust des besten Torschützen der bisherigen Saison nun nichts mehr zusetzen, täuschte sich gewaltig. Seitens der HSG brannte man in Halbzeit 2 ein Feuerwerk in Angriff und Abwehr ab. Vor allem Julian Wurm nahm das HSG-Herz in die Hand und war maßgeblich verantwortlich dafür, dass die Beer-Truppe auf und davon zog. Mit Tempospiel, guten Aktionen über den Kreis und einem immer stärker verteidigenden Defensivverbund nahm man Erlensee die Butter vom Brot. Der Gastgeber versuchte nur noch über Einzelaktionen zum Erfolg zu kommen, scheiterte aber immer wieder und ermöglichte dadurch leichte Tore für die HSG. Eine weitere rote Karte für Christian Metz (3×2 Minuten) konnte das Team auch nicht mehr aufhalten, beim Stand von 21:32 war das Spiel gelaufen. Erlensee konnte allerdings noch Ergebniskosmetik betreiben und so trennten sich beide Teams mit einem 27:33.
Das die Mannschaft um den verletzten Kapitän Jonas Hoffmann nach 4 Spieltagen immernoch ohne Verlustpunkt ist, grenzt schon fast an eine Sensation. Allerdings ist die Mannschaft aus den bisherigen Partieen auch immer als verdienter Sieger vom Platz gegangen. Mit der TGS Seligenstadt kommt am kommenden Samstag um 19:30 Uhr der nächste schwere Prüfstein auf die HSG-Herren zu. In gegnerischer Halle will die HSG weiter versuchen, die Serie fortzusetzen und die Punkte aus Seligenstadt zu entführen.
Es spielten: Turowski, Stirnweiß; Wurm (5), Mündl (5), Gaubatz (4/2), Beer (5/1), Jünger (7/2), Metz (1), A. Schäfer (3), Baum (3), Stroh, Becker
7-Meter: 6/3 – 6/5