Harter Kampf wird nicht belohnt // HSG Mädsche unterliegen nur knapp im ersten Saisonspiel
Nach der Corona geplagten Zeit und der letzten, überlangen Saison mit Aufstiegsrunde, traten die Damen I der HSG Dietzenbach am 18.09.2022 zu ihrem ersten Pflichtspiel in der neuen und hoffentlich regulären Landesligarunde 2022/2023 an. Gleich in der ersten Begegnung bekam man die erwartungsgemäß „harte Nuss“ und gastierte zum Auswärtsspiel beim Oberligaabsteiger der TGS Walldorf. Nach einer verkürzten Vorbereitungsphase hatten unsere Mädsche im Vorfeld bereits einiges wegzustecken: Lena und Lea Kaupp waren leider terminlich gebunden, Lena Bott und Denise Brunner erkrankt, Emma Corvers befindet sich im Urlaub und Elena Bonifer macht im Studium das Ausland unsicher. Hinzu kam eine beachtliche Anzahl von Spielerinnen, welche sich allen medizinischen Lehrmeinungen zum Trotz zur Verfügung stellten. Kleiner Auszug gefällig: Laura Spinola (Bandscheibenvorfall), Pati Berendt (mehrere Wirbel ausgerenkt), Laura Noll (Schleimbeutel). Hervorzuheben ist auch die Leistung unserer Torfrau Melli Held…normale Menschen kämen mit ähnlichen Gebrechen eine Woche nicht aus dem Bett.
Entgegen allen Widrigkeiten kamen die HSG Mädsche gut in die Partie und bestimmten in der Anfangsphase das Spiel. Die 3:2:1 Deckung mit unserer Dauerbrennerin und Kampfmaschine Isy Rotter an der Spitze stand gut, die Walldörfer mussten für ihre Treffer viel investieren. Im Angriff zogen die Mädsche, angeführt durch Laura Noll, im Eins gegen Eins voll durch. Dies führte nicht nur zu ansehnlichen Toren, sondern auch zu insgesamt 10 Sieben-Metern, welche allesamt traumhaft sicher durch Laura Spinola verwandelt wurden.
Man muss an dieser Stelle neidlos anerkennen, dass die Gegner von Beginn an ihre Klasse zeigten und sich nie richtig abschütteln ließen. Die Spielerinnen der TGS Walldorf waren individuell sehr stark, äußerst dynamisch und in der Breite gut besetzt.
Nach 30 Minuten Handball auf einem hohen Niveau, ging es mit Stand von 14:14 in die Halbzeitpause. In der zweiten Hälfte machte sich die körperliche Überlegenheit der Hausherrinnen bemerkbar und die Mädsche mussten dem kräftezehrenden Spiel Tribut zollen. Bis zur 40 Minute konnte sich die TGS Walldorf auf 19:15 zwar nur leicht absetzen, dieser Rückstand von drei bis vier Toren ließ sich aber bis kurz vor Schluss nicht mehr aufholen.
Im Angriff gingen den Mädsche dann leider mehrfach die Ideen aus. Der Ball lief nicht mehr ordentlich durch die Reihen und durch das fehlende Stoßen wurden keine klaren Chancen mehr herausgearbeitet. Die Mädels versuchten zwar aus dem Rückraum gefährlich zu werden, in Gänze wurden hier aber mehrere Würfe durch die groß gewachsenen Spielerinnen aus Walldorf geblockt.
Ab der 45 Minute wurde von Trainer Julian Wurm die Abwehr auf eine 6:0 Formation umgestellt, um die Räume für die starken Eins gegen Eins Spielerinnen der Gastgeber zu schließen. Mit einer späteren doppelten Manndeckung gegen den starken Walldörfer Rückraum, konnten die Mädsche sich 90 Sekunden vor Schluss auf ein 26:24 herankämpfen. Der Mut und der Einsatz wurden an diesem Tag aber leider nicht belohnt, weshalb man sich unterm Strich 27:25 geschlagen geben musste.
Die HSG-Damen hatten über das gesamte Spiel ihr Herz am rechten Fleck, verbissen sich alle Schmerzen und verkauften sich in fremder Halle äußerst teuer. Die TGS Walldorf musste schon alle Kräfte aufbieten, um die Partie für sich zu entscheiden. Die HSG Mädsche verließen definitiv erhobenen Hauptes den Platz.
Anzumerken ist auch der gute Einstand unseres Neuzugangs Michelle Grimm, welche ihre erste Landesligaluft geschnuppert hat und sich direkt mit zwei Toren sehr gut einfügte.
Die Mädsche werden in den nächsten Trainingseinheiten ihre Wunden lecken und sich für das erste Heimspiel zur untypischen Spielzeit, Mittwoch, den 28.09.2022 um 20:00 Uhr in der Philipp-Fenn-Halle, vorbereiten. Mit einer Einstellung wie gegen die TGS Walldorf dürfen sich die Zuschauer auch hier wieder auf eine bis zum Umfallen kämpfende Mannschaft freuen.
Es spielten: M. Held; K. Jonnek (3), L. Spinola (10/10), E. Hartmann (1), V. Knab, C. Rotter (1), P. Behrendt (1), I. Rotter (4), M. Grimm (2), L. Noll (3), N. Metz