TG Dietzenbach – Vereinsgeschichte
Als 1926 der Entschluss reifte, auf dem Wingertsberg Handball zu spielen, waren es 18 Männer, die diesen Plan in die Tat umsetzten. Die Erkenntnis, dass ohne eine nachrückende Jugend ein Verein nicht auskommen kann führte dazu, dass bereits 1935 sechs Mannschaften mit 48 Aktiven und 45 Jugendlichen, Handball auf dem Wingertsberg spielten. Spieler, Trainer und Spielausschussvorsitzender in einer Person war hierbei der unvergessene Philipp Fenn. 1942 übernahm Fritz König die Abteilungsleitung. Selbst in den Kriegsjahren, als die meisten TGD-Spieler zum Militärdienst eingezogen waren und 20 Handballer auf den Schlachtfeldern fielen, fand er immer wieder Möglichkeiten, Handball zu spielen. Man qualifizierte sich für das Finale zur Deutschen Meisterschaft, unterlag aber dem Militärsportverein Schweinfurt mit 16:17 Toren.
In jener Zeit gründete man auch unter der Leitung von Wilhelm Ebert eine Damenmannschaft, die in kürzester Zeit bis in die Bezirksklasse vordrang.
oben v.l.: Schäfer, K.Gaubatz, n.A., Grimm, Göckel, Ebert
Mitte v.l.: Kiefer, I.Gaubatz, Kern
unten v.l.: Berz, Fischer, Fenchel
Nach ruhender Vereinstätigkeit bis zum Jahre 1949 nahm die TGD ihre Tätigkeit wieder auf, forcierte die Jugendarbeit, stellte eine 2. Herrenmannschaft auf und wurde 1952 Pokalmeister des Kreises Offenbach. Weitere Abteilungsleiter waren Jakob Keim, Ludwig Altmannsberger und Jakob Göckel.
Willi Wurm übernahm die Abteilungsleitung der Handballer, Richard Berz wurde Spielausschussvorsitzender und Richard Becker ging in den Vorstand. In dieser Zeit leisteten die Trainer Karl Wältz, Rudolf Freund, Max Wagner und Heiner Keimig immens Aufbauarbeit.
Mit Ewald Krimm kam 1970 ein Trainer, der den Erfolg für die nächsten Jahre gepachtet hatte, der Titel um Titel holte ob auf dem Großfeld oder in der Halle.
HERREN I. MANNSCHAFT:
1972 Großfeld Meister der Gruppe und Kreismeister
1972/73 Halle Meister der Gruppe und Kreismeister
1973 Großfeld Meister der Gruppe und Kreismeister
1973/74 Halle Meister der Gruppe
1975 Großfeld Vizemeister der Gruppe
1977 Großfeld Meister der Bezirksklasse
Aufstieg in die Verbandsliga (Hessenliga).
HERREN II. MANNSCHAFT:
1962 Großfeld Meister der Gruppe und Kreismeister
1963 Großfeld Vizemeister der Gruppe
1974 Großfeld Vizemeister der Gruppe
1975 Großfeld Meister der Gruppe
1975 Großfeld Meister der Gruppe 1976/77 Halle Meister der Gruppe
Aufstieg in die A-Klasse.
Die Turngemeinde war wieder wer.
Eine ganze Runde ohne Punktverlust, so stieg man 1973 in die Frankfurter Bezirksklasse auf. Grundlage zu dieser Entwicklung war eine vorbildliche Jugendarbeit. Diese Jugendarbeit darf man einem Mann zuschreiben. Ernst GAUBATZ, liebevoll Tschik genannt, ob seiner äußeren Ähnlichkeiten mit dem bekannteren Tschik Tschaikowski aus der Fußball-Bundesliga. Unermüdlich rackernd, Freizeit und persönliche Dinge hintenanstellend, mit einem Herz und Gespür für die Jugend, so kannte man ihn, den Tschik. Und so soll er in Erinnerung bleiben, denn er ist und bleibt ein Teil Wingertsberg-Geschichte.
Bis 1971 internationale Jugend-Kleinfeld-Turniere mit Mannschaften aus Schweden, Deutschland und der Schweiz.
1972 wurde wieder eine Damenmannschaft gegründet. Man errang bereits 1975 den ersten Meistertitel und fügte unter Trainer Werner Engel im Frühjahr 1976 einen weiteren Titel hinzu. Die weiteren Trainer und Betreuer waren: Walter Werkmann und Wolfgang Knecht, Manfred Dolle bis 1980, Werner Engel bis 1983 bis zur Oberliga, Reiner Wagner, Trainer im Jubiläumsjahr (1986), mit dem Ziel, die Damen im Jahr 1987 in die Oberliga zurückzuführen. Winnie Damm, heute Bundesligaspieler in Großwallstadt, war ebenfalls Trainer der Damen-Mannschaft auf dem Wingertsberg.
Auch bei den Herren konnten immer wieder namhafte Trainer engagiert werden. Günter Rebel, bundesligaerfahrener Kreisläufer der SG Dietzenbach, hat von 1977-1981 die spielerische Linie gefestigt und die erforderliche Cleverness gelehrt.
Ewald Krimms beispiellose Erfolgsserie wurde schon erwähnt und mit Klaus Rettig hat die 1. Herrenmannschaft im Jubiläumsjahr (1986) einen Trainer, der ebenfalls mit allen HANDBALL-Wassern gewaschen ist. Jahrelanger Bundesliga-Spieler der SG Dietzenbach und ein echter Freund, der die Sprache der Spieler spricht. Klaus Rettig, der schlechthin als „Handball-Idol“ in Dietzenbach gehandelt wurde und als tadelloser Sportler sogar noch als Spieler die Mannschaft aus misslicher Situation rettete.
Heinz Rudi Keim wurde im Jahre 1974 Nachfolger von Willi Wurm und leitete die Handballabteilung bis ins Jahr 1989. In diese Zeit fielen auch die legendären internationalen Kleinfeldturniere mit Mannschaften aus ganz Europa.
(Auszug aus der Festschrift zum 100-jährigen Vereinsjubiläum entnommen – 1986)